Mulchen im Topfgarten
Damit das Wachstum Deiner Pflanzen gelingt und Du leckeres Gemüse, Obst und Kräuter ernten kannst, ist regelmäßiges Gießen Deiner Pflanzen sehr wichtig. Gerade in den Sommermonaten, z.B. bei starker Hitze oder auch während der Urlaubszeit, ist das manchmal vielleicht gar nicht so leicht.
Mit dem „Mulchen“ kannst Du Deine Pflanzen unterstützen, indem Du auf natürliche Art und Weise für eine länger währende Feuchtigkeit sorgst – das Gießen entfällt hierdurch nicht, aber Du sparst Wasser und häufiges Gießen.
„Mulchen“ bezeichnet das Bedecken Deiner Topfböden mit nicht-verrottetem, organischem Material, wie z.B. Rasen, Rinden oder Stroh. Das organische Material verrottet mit der Zeit und hat so auch den Vorteil, dem Boden wertvolle Nährstoffe zuzuführen und gleichzeitig der Bildung von Unkraut entgegenzuwirken.
Darüber hinaus hat das Mulchen viele weitere Vorteile. Denn dadurch, dass Du das pflanzliche Material um Deine Hallo Garten Pflanzen streust, imitierst du die „Natur“. Wasser verdunstet langsamer und den Pflanzen steht so mehr Feuchtigkeit, z.B. an besonders heißen Tagen, zur Verfügung. Außerdem werden weniger in der Erde befindliche Nährstoffe ausgewaschen und auch das Bodenleben wird angeregt, zum Beispiel durch Regenwürmer und kleine Krabbeltiere. Auch wird das Wachstum von Unkraut eingedämmt.
Im Herbst kann eine Schicht Mulch zwischen Deinen Gemüsepflanzen auch gut vor Wärmeverlust schützen – dies kann für das Überwintern winterharter Pflanzen ein sehr hilfreicher Schutz gegen Kälte und Frost sein.
Welche Materialien eignen sich zum Mulchen?
Du kannst verschieden Materialien zum Mulchen verwenden. Bei der Verwendung von organischem Material düngst du langfristig den Boden, da sich die Materialien zersetzen. So kannst Du Deine Gemüsepflanzen, Beeren oder Kräuter auf natürliche Art mit zusätzlichen Nährstoffen versorgen – und das Wachstum positiv beeinflussen.
Grundsätzlich kannst Du zum Mulchen verschiedene Gartenabfälle einsetzen. Zum Beispiel, wenn Du das Unkraut entfernst, bevor Samen vorhanden sind. In diesem Fall kannst Du das Unkraut, genauso wie nicht genutzte Teile Deines Gemüses (z. B. die äußeren Blätter des Salates), einfach auf deinem Beet liegen lassen. So sind beispielsweise auch gesunde Blätter vom Kohlrabi oder von Bohnen nützliche Mulch-Materialien. Auch Tomaten kannst Du mit eigenem Laub, wie Blättern und Trieben, die du zuvor ausgegeizt hast, mulchen.
Kielsteine oder im letzten Urlaub gesammelte Muscheln eigenen sich auch großartig. Muschel-Mulch ist ideal für kalkliebende Pflanzen wie mediterrane Kräuter und sorgt zudem noch für eine sommerliche Dekoration auf Deinem Balkon.
Mulchen mit Stroh
Unkraut in Deinen Töpfen kannst Du gut unterdrücken, indem Du mit Stroh mulchst. Ein weiterer Vorteil ist, dass bei der Verwendung von Stroh vom Regen hochspritzende Erde nicht auf die Beeren deines Beerenhunger-Menüs gelangen, und so die Früchte verschmutzen können. In Gemüsegärten ist Stroh ein ideales Mulch-Material. Kürbisse oder auch Erdbeeren können so gegen Fäulnis geschützt werden. Da sie nicht direkt auf der nassen Erde, sondern auf einem natürlichen Strohbett, liegen.
Übrigens: Das englische Wort für Erdbeere, also „Strawberry“, ist auf eine bewährte Mulch-Methode zurückzuführen, bei der das Stroh (englisch: straw) zwischen die Pflanzen gelegt wird.
Rindenmulch oder Mulchen mit Baumrinde
Das Mulchen mit Baumrinde oder Rindenmulch empfehlen wir Dir für Deine Gemüsepflanzen, Beeren und Kräuter nicht. Rindenmulch ist für Deine Gemüsepflanzen ungeeignet, da es dem Boden Nährstoffe und Stickstoff entzieht und gleichzeitig viele Gerbstoffe produziert. Diese können das Wachstum Deiner Pflanzen negativ beeinflussen. Besser aufgehoben ist Rindenmulch daher auf Wegen, unter Sträuchern und Bäumen. Du solltest andere organische Materialien für Dein Hallo Garten verwenden, wenn Du mulchen möchtest.
Mulchen mit Vlies oder Mulchfolien
Wenn Du nicht auf organisches Material zurückgreifen kannst oder willst, stellt das Mulchen mit Folien und Vlies eine Alternative dar. Durch die häufig dunkle Farbe sorgen sie für eine Erwärmung der Erde in den Pflanzgefäßen, was beispielweise wärmeliebenden Kulturen wie Tomaten oder Melonen zugutekommt. Was bei den Folien auch gut funktioniert, ist die Unterdrückung von Unkraut.
Nachteile sind, dass es sich nicht um nachhaltige Materialien handelt und bei starker Sonneneinstrahlung Risse oder Materialschäden entstehen können und sich so Plastikpartikel in der Erde absetzen können. Außerdem kann auf diese Weise kein Humus gebildet werden.
Zusammenfassend empfehlen wir daher die Verwendung von organischen Materialien für das Mulchen.
Der richtige Zeitpunkt zum Mulchen
Den idealen Zeitpunkt für das Mulchen gibt es nicht. Du kannst gleich nach dem Pflanzen mit dem Mulchen beginnen. Auf dem angefeuchteten Boden ausgebracht, kann die Mulchschicht die Feuchtigkeit im Boden halten. Organisches Material zersetzt sich nach und nach. Du kannst die Mulchschicht immer mal wieder auffüllen.
Entferne dazu all das Beikraut, welches nicht im Gefäß wachsen soll, lockere die Erde ein wenig und wässere sie nochmal gut. Versorge Deine Pflanze mit etwas Flüssigdünger und verteile das Mulchmaterial, sodass die Erdoberfläche komplett bedeckt ist. Lass der Pflanze dabei einen kleinen Rand, damit sie Luft bekommen kann. Die Mulchschicht kann bis zu zwei Zentimeter dick sein. Gieße nochmals, um auch das Mulch-Material in Form zu bringen, und kontrolliere regelmäßig, ob die Schicht gut aussieht und mulche gegebenenfalls bei Bedarf etwas nach.